Kürzlich wurden die Ergebnisse einer Studie über die Wirkung von Licht bei Fieberkrämpfen veröffentlicht. 60 Kinder mit wiederkehrenden Fieberkrämpfen wurden in eine Klinik eingeliefert und in zwei Gruppen aufgeteilt: Der einen Gruppe wurde beim nächsten Fieberschub Diazepam, der anderen Melatonin verabreicht.
Das Ergebnis war, dass Melatonin einen mindestens ebenso guten Schutz gegen erneute Fieberkrämpfe lieferte wie Diazepam (1). Da einige Kinder mit Fieberkrämpfen offenbar niedrigere Melatoninspiegel haben (2,3) und da die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin durch das Wärmen der Hautoberfläche gefördert werden kann, liefert dieses Studie einen weiteren Beleg für die bereits vor 2 Jahre publizierte Theorie, dass Wärme eine schützende Wirkung gegen Fieberkrämpfe haben könnte (5). Bisher gibt es nur vereinzelte Berichte über Lichtempfindlichkeit bei Fieberkrämpfen (5).
Die Melatoninausschüttung wird auch durch die Dunkelheit gefördert, deshalb ist es möglicherweise eine richtige Reaktion des Instinkts, bei Fieber helles Licht zu vermeiden. Auch die Lichtempfindlichkeit von fiebernden Kindern könnte eine nachvollziehbare Schutzfunktion darstellen.
Referenzen:
1. Barghout MS, Al-shahawy AK, El Amrousy DM, Darwish AH. Comparison Between Efficacy of Melatonin and Diazepam for Prevention of Recurrent Simple Febrile Seizures: A Randomized Clinical Trial. Pediatr Neurol. 1. Dezember 2019;101:33–8.
2. Guo JF, Yao BZ. Serum melatonin levels in children with epilepsy or febrile seizures. Zhongguo Dang Dai Er Ke Za Zhi Chin J Contemp Pediatr. 2009;11(4):288–290.
3. Mahyar A, Ayazi P, Dalirani R, Gholami N, Daneshikohan MM, Mohammadi N, Ahmadi MH, Sahmani AA. Melatonin’s Effect in Febrile Seizures and Epilepsy. Iran J Child Neurol. 2014;8(3):24–29.
5.Xue J, Gong P, Yang H, Liu X, Jiang Y, Zhang Y, Yang Z. Genetic (idiopathic) epilepsy with photosensitive seizures includes features of both focal and generalized seizures. Sci Rep. 2018 Apr 19;8(1):6254.